Multiperspektivisch-Dynamische Psychotherapie


Die Multiperspektivisch-dynamische Psychotherapie (MDP) gehört nicht zu den Richtlinienverfahren und ist deshalb zahlungspflichtig.

Die MDP erfolgt als Einzeltherapie, gegebenenfalls unter Hinzuziehung von Bezugspersonen (zum Beispiel Kinder oder Partner) oder als „Elterntherapie“ bei Regulationsstörungen von Säuglingen.

Es handelt sich um ein entwicklungspsychologisch fundiertes Psychotherapieverfahren, welches die Wechselwirkung unterschiedlicher innerer und äußerer Entwicklungsbedingungen und unterschiedlichen Perspektiven auf diese beinhaltet.
Dem Therapiekonzept liegen folgende Theorien zugrunde:

  • Ökosystemischen Ansatz von Bronfenbrenner (1960),
  • Entwicklungspsychologisches Modell der Passung von Thomas und Chess (1980),
  • Bindungstheorie nach Bowlby (zum Beispiel 1969).

 

Menschliche Entwicklung ist immer ein dynamischer Anpassungsprozess des Individuums mit seinen psychischen und psychosozialen Fähigkeiten und Ressourcen an konkrete Anforderungen der Umwelt:

  • Soziale Anforderungen der Interaktion mit Bezugspersonen in unterschiedlichen sozialen Systemen (Familie, Kita, Schule, Beruf)
  • Normative Leistungsanforderungen (zum Beispiel zu interagieren, zu laufen, sauber zu werden, sich an den Angeboten der Kita zu beteiligen, zu lernen, zu arbeiten...)

 

„Ökologisch“ im Sinne von Bronfenbrenner in diesem Passungszusammenhang meint (im Gegensatz zum grünen Mainstream): die Wechselwirkung zwischen Menschen, als „biologische Wesen“ und den konkreten sozialen Entwicklungsumwelten im Lebensverlauf, die wiederum „systemisch“ in Wechselwirkung stehen: Familie-Kita, Familie-Schule...

Psychische Störungen und Leistungsstörungen werden als individuell-inadäquate Anpassungsstrategien verstanden, insofern als inadäquate Verhaltens- und Regulationsmuster in der Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt bei der Bewältigung unterschiedlicher Entwicklungsaufgaben.

Inadäquate Anpassungsfähigkeiten können entwicklungsbiologisch bedingt sein, zum Beispiel:

  • physiologische Dysfunktionen bei Regulationsstörungen im Säuglingsalter (Fütterstörungen, „Schreibabys“, Schlafstörungen);
  • Entwicklungsverzögerungen psychischer Funktionen und damit verbundene Überforderungen (Schule, Arbeit);
  • zerebrale Erkrankungen, Erkrankungen der Sinnesorgane;
  • psychotische Erkrankungen.

 

Inadäquate Anpassungsfähigkeiten können entwicklungspsychologisch, auch als „frühe Überlebensstrategien“ (Anpassung an eine inadäquate familiale Interaktion) „gelernt“ werden, zum Beispiel:

  • dysfunktionale Interaktion in der frühen Eltern-Kind-Beziehung,
  • abweichende Rollen- und Erwartungszuschreibungen durch die Eltern,
  • dauerhafte Entwertungen, inadäquates Erziehungsverhalten der Eltern,
  • gestörte Geschwisterinteraktion,
  • seelische Traumata durch Gewalt- und Missbrauchserleben.

 

Im diagnostischen Prozess werden durchgeführt:

  • System-/Interaktionsanalysen
  • Anpassungsanalysen
  • Analysen der seelischen Störungen

 

Im psychotherapeutischen Prozess werden:

  • insbesondere adäquate Anpassungsstrategien an die entsprechenden Systeme erarbeitet

 

Die Anzahl und Häufigkeit der Sitzungen sind abhängig von der konkreten Störungslage. Diese und andere Informationen (Kosten der MDP) können Sie in einem (Vor-) Gespräch erhalten.

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Prof. Dr. rer. nat. habil. Ronald Hofmann
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